Man sieht die Konzentration und die Anspannung in den Gesichtern der Spieler, während sie gespannt auf die Monitore schauen. Auf der Tribüne jubeln zahlreiche Fans, wenn ihr Team eine gute Leistung vollbracht hat. ESport ist das kompetitive Spielen von Videospielen gegeneinander.
Die Digitalisierung führt dazu, dass Sport inzwischen nicht mehr nur in Stadien oder auf Sportplätzen betrieben wird – eSports Turniere füllen seit Jahren ganze Arenen.
Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes sind internationale eSport-Giganten wie Team Liquid oder Cloud9 bereits 300 Millionen US-Dollar wert und damit auf einem Level mit einigen Bundesligisten.
Die Branche boomt – deshalb werden Sponsoring-Engagements in der eSport-Branche für Unternehmen immer attraktiver. Zahlreiche Unternehmen setzen bereits darauf:
Vorteile vom Sponsoring im eSport
eSports ist außerdem vor allem bei den Millenials bzw. Digital Natives beliebt, einer Zielgruppe, die für Marken und Medien oft nur schwer erreichbar ist – jung, gebildet und zum Großteil männlich mit signifikanter Kaufkraft.
Vor allem etablierte Unternehmen müssen darauf achten, dass sie im neuen digitalen Zeitalter relevant bleiben. Hier rückt neben Produktinnovationen zunehmend auch die Zielgruppenansprache in den Vordergrund. Die Zielgruppe zwischen 16 und 36 Jahren ist oft nicht mehr über die klassischen Werbekanäle erreichbar, denn sie erwarten vielmehr personalisierte Interaktionen auf den für sie wichtigen Kommunikationskanälen wie Facebook, Instagram oder TikTok. Die Nutzung des eSports eröffnet einen innovativen Weg, um diese Gruppe digital zu erreichen.
Ein weiterer Vorteil von eSports ist, dass nichts die Menschen auf der ganzen Welt schneller und einfacher verbindet als das Internet. Ein internationales eSport-Turnier wird teilweise weltweit in 20 Sprachen übertragen – sei es live oder durch nachträgliche Berichterstattung. In den USA, Niederlande, Schweden, Großbritannien und Südkorea ist eSport inzwischen sogar eine anerkannte Sportart.
Das asiatische Olympische Komitee hat den nächsten Schritt gewagt und eSport in das Programm für die Asienspiele aufgenommen. 2022 wird also zum ersten Mal um olympische Medaillen “gezockt”.
Europäische und amerikanische Firmen, die potenzielle Absatzmärkte in Asien sehen, können ein eSport-Engagement für ihre Werbezwecke nutzen und von der besonders hohen eSport-Affinität in asiatischen Ländern profitieren.
Dank der jungen Zielgruppe, die stark international vernetzt ist, werden neue Märkte erschlossen. Unternehmen zeigen als Sponsoren, dass sie zukunftsorientiert denken und an neuen Geschäftsfeldern interessiert sind, ohne dabei die Förderung von ideellen Werten des Sports – Wetteifer, Offenheit, Fairness und Leistung – zu vernachlässigen.
Des Weiteren sind die Eintrittsbarrieren und die verbunden Kosten im Vergleich mit anderen Sponsorships, etwa das Sponsern der Trikots eines eSport-teams, heute noch niedrig und bieten damit eine attraktive Gelegenheit, mit einem überschaubaren Marketingbudget viele Konsumenten zu aktivieren und einen hohen Return on Invest zu erzielen.
eSport Sponsoring in der aktuellen Corona-Krise
Aufgrund des Coronavirus sind fast alle Sportveranstaltungen der letzten Wochen ausgefallen, darunter bspw. auch die Olympischen Spiele in Tokyo, die Bundesliga, Formel 1 und die Fußball-EM. Die Lücke der Sportevents füllen jetzt eSports-Events. Viele Spieleentwickler, die in den letzten Jahren mit ihren eSport-Meisterschaften riesige Arenen gefüllt haben, setzen die Wettbewerbe jetzt einfach online fort.
Nicht nur die gängigen eSports-Events werden live gestreamt, auch mehrere Bundesliga-Vereine und die Formel 1 nehmen inzwischen an Challenges teil und liefern sich Duelle in Online Streams. So sind u.a. echte Formel-1-Stars wie Max Verstappen, Lando Norris und Chalres Leclerc gegen Streamer und Youtuber im Spiel F1 2019 angetreten. Diese Duelle werden inzwischen sogar vom deutschen TV-Rechte-Inhaber Sky live übertragen.
Das Ganze basiert auf einem großen Vorteil, den eSports gegenüber klassischen Sportarten haben: die Spiele gegeneinander erfordern kein direktes physisches Treffen der Teilnehmer an einem Ort, denn sie können einfach zuhause an der Konsole oder am PC online gespielt werden.
Zwar hat man in den letzten Jahren auch bei den eSports auf Großveranstaltungen und Turniere, wie bspw. die League of Legends Weltmeisterschaften und die Global Offensive Major Championships gesetzt, doch die Absagen dieser Events stehen einer Austragung nicht im Weg.
Arten des Sponsorings
Mit der zunehmenden Professionalisierung des eSports, steigenden Umsätzen und einer stetig wachsenden Zuschauerbasis stellt sich für viele Firmen die Frage, ob und wie sie sich in der eSport-Branche engagieren sollten. Grundsätzlich zeigt sich die Zielgruppe dem Sponsoring gegenüber aufgeschlossen: 86 Prozent der Fans befürworten Sponsoren im eSport, wie eine Studie zum Thema von PWC zeigt.
Sponsoren können nur erfolgreich agieren, wenn sie eine durchdachte Strategie und ein solides Verständnis für die eSport-Szene mitbringen. Die Markenbotschaft kommt nur an, wenn sich sowohl die Akteure der Szene als auch die Fans von den Sponsoren verstanden fühlen.
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Es zeigt sich ein besonders wichtiger Faktor für erfolgreiche Sponsorings:
Für ein erfolgreiches Sponsoring müssen Unternehmen ihre Marketingaktivitäten an die eSport-Community anpassen. Es sollten Konzepte entwickelt werden, bei denen die Fans durch einen Mehrwert aktiviert werden. Traditionelle Werbekonzepte, bspw. Werbespots Profi-eSportlern als Testimonials, führen bei der jungen Zielgruppe eher zu Desinteresse. Zudem dürfen Unternehmen nicht vergessen, dass sich die einzelnen eSport-Spiele und -Genres stark voneinander unterscheiden – und damit auch die jeweiligen Fangruppen.
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