Vor einem Jahr überschlugen sich die Negativschlagzeilen rund um die Sportstadt Hamburg. Das Olympia-Aus, das Aus der Erstligamannschaften der Hamburg Freezers, HSV Handball und des VT Aurubis waren in aller Munde. Darüber hinaus waren die Cyclassics in Hamburg in Gefahr und die Fußballer des HSV und FC St. Pauli haben mal wieder um den Abstieg gespielt.
Die Schlagzeilen lauteten: „Warum die Sportstadt Hamburg nur noch Oberliga ist“, „Sportstadt Hamburg liegt in Trümmern“, „Wie die Sportstadt Hamburg nach und nach zur Sportwüste wurde“, „Niedergang einer Sportstadt“, „Tschüs, Sportstadt Hamburg“…
Viele Fragen standen offen. Wie geht es weiter? Wie lang wird es dauern, bis wieder Profisport abseits des Fußballs in der Stadt zu sehen ist? Bleibt die Hamburger Bevölkerung so sportbegeistert wie sie es über viele Jahre war?
In diesem einen Jahr hat sich vieles getan. Es gab einen Neuanfang in der „Sportstadt Hamburg“. Wir schauen, was sich im vergangenen Jahr bei Hamburgs beliebtesten Sportarten getan hat:
Basketball:
Die Hamburg Towers lagen in dieser Saison leider den Erwartungen zurück und beendeten die Saison auf dem 9. Tabellenplatz. Nichtsdestotrotz ist das Projekt im Stadtteil nach wie vor am wachsen und ist aus Wilhelmsburg nicht mehr wegzudenken. 2014 wurde der Verein gegründet und ist bundesweit durch soziales Engagement und den Zukunftsvisionen bekannt. Die Towers tragen einen erheblichen Beitrag dazu bei, dass Wilhelmsburg wächst und sich neue Perspektiven für junge Menschen entstehen. Die 1. Basketball-Bundesliga ist und bleibt das große Ziel.
Eines ist klar: Basketball ist in Hamburg wieder angekommen! Nachdem der ehemalige Erstligist Hamburg Tigers 2001 keine Perspektive in der Stadt hatte, dauerte es lange bis die Sportart wieder seinen Platz in der Stadt wiederfinden konnte. Erst kürzlich hat die Deutsche Nationalmannschaft europäische Spitzenteams zum Supercup bereits zum zweiten Mal nach Hamburg eingeladen. Hamburg ist die deutsche Basketball-Stadt der Zukunft!
American Football:
Hamburg Huskies: Die neue Saison begann unglücklich für die Hamburg Huskies. Die „Schlittenhunde“ sind mit 10 Niederlagen in die Saison gestartet, ehe sie jüngst zwei Spiele infolge gewinnen konnten. Nun stehen noch zwei Spiele für den Klassenerhalt an. Kommenden Samstag erwarten die Hamburger den direkten Konkurrenten Hildesheim im Hammer Park Stadion.
Hamburg Pioneers: Die Pioneers konnten in diesem Jahr in ihre neue Heimat im Stadtpark ziehen. Hier soll es langfristig der Aufstieg in Liga 2 erreicht werden. Am vergangenen Wochenende beendeten sie mit einem Sieg gegen Ritterhude die Saison erfolgreich auf Platz 3.
Hamburg Blue Devils: Die „Blue Devils Family“ lebt! Nach dem GFL Rückzug 2014 ist es kurzfristig ruhig geworden um die „Blauen Teufel“. Sie mussten von ganz unten anfangen und arbeiten sich Schritt füt Schritt wieder hoch. Gerade in die 4. Liga aufgestiegen, sind die Blue Devils wieder auf Aufstiegsjagd und belegen, nachdem sie bisher jedes Spiel gewonnen haben, den 1. Tabellenplatz. Wie groß immer noch die Begeisterung für die ehemaligen Deutschen Meister ist, hat der HSH Nordbank Run gezeigt: Das Blue Devils Team konnte 1.333 Football Begeisterte mobilisieren, um für den an Schweinegrippe erkrankten ehemaligen Spieler Padmore Osei mitzulaufen. Selbst Teamkollegen und Fans der ehemaligen Rivalen haben teilgenommen – Selbst aus den USA sind Sportler für die ehemalige Nummer 34 mitgelaufen.
Hockey:
Hockey ist und bleibt das Aushängeschild der Sportstadt Hamburg. Mit dem UHC, HTHC, CadA, Klipper, Heimfeld und Großflottbek spielen gleich sechs Vereine in der 1. Bundesliga. Anfang des Jahres haben wir bereits über das Potential der Sportart berichtet. Was ist seitdem passiert? Die Hockey Frauen vom UHC sind Deutscher Meister in der Halle und auf dem Feld geworden. Darüber hinaus haben sie beim Euro Hockey Club Cup das Finale erreicht. Auch die Hamburger Herrenmannschaften haben einmal mehr oben mitgespielt. Dass Hamburg eine Hockeyhauptstadt ist, zeigte unter anderem die erneute Austragung des 4 Nations Cup „Hamburg Masters“ auf dem UHC Gelände.
Volleyball:
Beachvolleyball: Wie bereits im letzten Blog berichtet, hat sich Hamburg zum deutschen Mekka des Beachvolleyballs etabliert. Weltstars wie Laura Ludwig und Kira Walkenhorst werden in Hamburg ausgebildet und die Austragung des Smart Supercups und der Swatch Major Finals begeistert Jahr für Jahr die Stadt. Vergangenes Wochenende haben die Weltstars Laura Ludwig und Kira Walkenhorst einmal mehr das Major Turnier in ihrem Wohnzimmer gewinnen können.
Volleyball-Team Hamburg: Auch beim Volleyball-Team Hamburg geht es voran! Nachdem der Haupt- und Namenssponsor Aurubis abgesprungen ist, stand der Verein vor großen finanziellen und sportlichen Herausforderungen. In der 2. Bundesliga hatte das Team viel Pech, hat sich aber dennoch wacker geschlagen und wichtige Weichen gestellt. Mit dem neuen Nachwuchsleistungszentrum, das gemeinsam mit lokalen Vereinen errichtet wurde, konnten schnell Talente gewonnen werden. Dieses Jahr wird ein junges Team mit einigen erfahrenden Leistungsträgerinnen die Saison starten. Ähnlich wie beim Handball Sport-Verein Hamburg soll mit diesem Konzept langfristig der Verein wieder nach ganz oben geführt werden. Wir sind gespannt!
SC Alstertal-Langenhorn: Mit dem SC Alstertal-Langenhorn ist ein zweiter Verein in Hamburg erfolgreich. In der 3. Liga spielte „SCALA“ in der Saison 16/17 um den Aufstieg mit. In diesem Jahr kann der große Wurf geschafft werden.
Rugby
Hamburger Rugby Club: Eine Sportart der Zukunft ist zweifelsohne Rugby. Ein fairer, dennoch sehr harter Sport. Die Nationalmannschaft ist stark wie noch nie und hat vergangenes Jahr nur knapp die Olympia Qualifikation verpasst. In diesem Jahr haben sie mit dem Sieg gegen den klaren Favorit aus Rumänien europaweit für Furore gesorgt. Auch in Hamburg ist die Rugby Begeisterung groß. Das Hamburger Derby im Mai verfolgten knapp 1.000 Zuschauer live in der Rugby Arena am Stadtpark.
Baseball
Die Hamburg Stealers haben in dieser Saison den 5. Tabellenplatz erreicht und müssen sich damit leider in den Play-Downs beweisen. Am Samstag steht das erste Spiel gegen Dortmund an. Wir hoffen, dass sich die Stealers in den Playdowns beweisen können und wir unseren Erstligisten in der Liga behalten.
Das vergangene Jahr zeigt, dass Hamburg eine besondere Sportstadt ist. Viele Rückschläge halten die Stadt nicht zurück. Im Gegenteil: Sportler, Vereine und Fans gestalten die Sportstadt aktiv mit und leiten erfolgsversprechende Projekte in die Wege – egal in welcher Liga. 2016 fuhren so viele Hamburger Athleten zu den Olympischen Spielen wie noch nie. Vor allem junge Athleten, die Zukunft, repräsentieren die Sportstadt. Vielleicht haben Berlin, München und Köln mehr Erstligisten in den beliebten Sportarten – Hamburg steht für gesunde Zukunftsprojekte. Die Sportstadt hat aus der Abhängigkeit großer Investoren lernen können und ist jetzt bereit zu zeigen, wie es anders geht: Mit talentierten Sportlern und Visionären im Management, sowie einer sportbegeisterten Stadt im Rücken! Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt als Unternehmen in den Hamburger Sport zu investieren und den Weg, den die Vereine und Fans gegangen sind, jetzt mitzugehen und mitzugestalten.
Schreibe einen Kommentar